Promotion mit einer schlechten Note

Themen zu Organisation und Verwaltung des Studiums ohne Semesterzuordnung (Bitte hier keine fachlichen Themen einstellen sowie keine organisatorischen Fragen, die in direktem und unmittelbaren Zusammenhang zu bestimmten Lehrveranstaltungen stehen.)

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Formelsammler
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Promotion mit einer schlechten Note

Beitrag von Formelsammler » Mo, 02. Sep. 13, 20:49

Hallo zusammen,

mich quält seit einiger Zeit das Thema Promotion ... Obwohl ich meinen Bachelor im Einser-Bereich abgeschlossen habe, kann ich meinen Master wahrscheinlich kaum im Bereich "gut" schaffen (also <= 2,49) ... Das Problem liegt nur darin, dass ich meinen Master aus privaten Gründen schnellstmöglich hinter mich bringen wollte, dafür keine Vorlesungen besuchte, nur wirklich vor den Klausuren den Stoff zum ersten Mal sah, doppelt so viele Klausuren als normal ablegte ... usw.

Dadurch entstand ein reines Chaos und es scheint so, dass ich 2,49 kaum schaffen würde ... die Hoffnung stirbt zuletzt, aber wer nicht lernt und mega Stress hat, kann kaum seine Ziele erreichen. ( 5 Ergebnisse stehen aus, 2 Klausuren muss ich noch schreiben ... )

Meine Fragen sind nun:

Einen Prof. von meinen Fähigkeiten zu überzeugen mag nicht die Hürde sein, denn meine derzeitige Inkompetenz ist nur vom momentanen privaten Leben abhängig und einige wenige Professoren kennen dies von mir schon. Das Problem liegt allerdings an den formalen Voraussetzungen.

- Gibt es dafür einen Umweg an der TU? ("in der Regel" in der Promotionsordnung lässt grüßen)

- Wie sieht es eigentlich mit der Uni-Hamburg aus? (Erfahrung? In der Promotionsordnung steht da nichts zu einer Note)

Danke im Voraus!

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Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo, 02. Sep. 13, 22:36

Also ich glaube nicht, dass wenn ein Prof. Dich wirklich haben will, es an der Note scheitern wird. "In der Regel" lässt grüßen.

Die Hürde würde ich, wenn man sie denn sehen will, eher darin sehen, einen Prof. zu finden, der Dich einstellen will.

Viele werden sich durchaus denken, ist zwar ein toller Kerl, der auch was drauf hat, aber sie werden in der schlechten Note ein erhöhtes Risiko sehen.

Und wer garantiert, dass Dein privates Leben während der Promotion keine Probleme bereiten wird?

BauI
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Beitrag von BauI » Mo, 02. Sep. 13, 22:40

"Gut" gibts schon ab der Gesamtnote 2,59! Die zweite Nachkommastelle wird nicht mehr berücksichtigt. Vllt erhöht das deine Chancen! Weiß leider sonst nichts weiteres, um dir zu weiterzuhelfen.

Formelsammler
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Beitrag von Formelsammler » Mo, 02. Sep. 13, 23:28

@Stephan

Danke erstmal für die Antwort.
Stephan hat geschrieben:Also ich glaube nicht, dass wenn ein Prof. Dich wirklich haben will, es an der Note scheitern wird. "In der Regel" lässt grüßen.
Das will ich zumindest hoffen.
Stephan hat geschrieben: Die Hürde würde ich, wenn man sie denn sehen will, eher darin sehen, einen Prof. zu finden, der Dich einstellen will.

Viele werden sich durchaus denken, ist zwar ein toller Kerl, der auch was drauf hat, aber sie werden in der schlechten Note ein erhöhtes Risiko sehen.

Fast genau das wurde mir gesagt. Der eine Prof. würde meine Leistung an meiner Masterarbeit bei ihm messen und aufgrund dessen entscheiden, wobei ich auch den Ton gespürt habe, dass man doch eine Stelle für mich finden würde, allerdings nicht so leicht wie man denkt.

Mit einem anderen Prof. habe ich darüber gesprochen und er kam dann auf den finanziellen Punkt und dass es eine Lösung dafür wäre, wenn ich extern promovieren würde, was auch keine allzu große Hürde sein sollte, allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, bis ich eine hinreichende Leistung in der betroffenen Firma erbringe, woraufhin sie es riskiert, meine Promotion zu finanzieren.
Stephan hat geschrieben: Und wer garantiert, dass Dein privates Leben während der Promotion keine Probleme bereiten wird?
Das ist genau der Geist, der mich immer verfolgt, auch bei Bewerbungen. Diese Frage hasse ich, weil sie berechtigt ist ... und gleichzeitig möchte ich ungern jemanden mir zu nahe treten lassen, nur um ihn davon zu überzeugen, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass mich wieder so viele Stressfaktoren auf einmal heimsuchen ... oder zumindest mit der gleichen Wahrscheinlichkeit "eines normalen Menschen"

@BauI

weißt du? Das stimmt doch und hilft auch. Ich habe das "einschließlich" nicht beachtet (Vor einem Jahr wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, eine 2,0 zu fürchten, geschweige denn ihre Bedeutung zu kennen - meine verdammte Overconfidence ...) Besten Dank für den Tipp! Aber immer wurde von 2,4 gesprochen. Wieso? weiß ich nicht ...

noise
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Beitrag von noise » Di, 03. Sep. 13, 02:34

Wenn dein Prof. meint das du gut zum Thema und Team passt, dann ist die Note nicht so vordergründig. Du musst vor allem Lust drauf haben.
Formelsammler hat geschrieben: ... wenn ich extern promovieren würde, was auch keine allzu große Hürde sein sollte, allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, bis ich eine hinreichende Leistung in der betroffenen Firma erbringe, woraufhin sie es riskiert, meine Promotion zu finanzieren.
Das ist gar nicht so selten, aber die Abhängigkeit von der Firma ist oft sehr groß, so dass die Promotion tatsächlich sehr lange dauern kann. Außerdem ist die Frage ob sie dann noch so Wissenschaftsnah wird, wie man sich das vielleicht wünscht.

Insbesondere dahingehend:
Formelsammler hat geschrieben: Das ist genau der Geist, der mich immer verfolgt, auch bei Bewerbungen. Diese Frage hasse ich, weil sie berechtigt ist ... und gleichzeitig möchte..
Ermöglicht dir die Anstellung im öffentlichen Dienst schon manchmal einige Vorteile im Vergleich zur Forma. Vielleicht räumt dein Prof. dir auch eine Teilzeitstelle ein. Du kannst dir die Verdienste hier ausrechenen lassen: http://oeffentlicher-dienst.info/tv-l/west/ (E13)

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Beitrag von Suicide » Di, 03. Sep. 13, 08:18

noise hat geschrieben: Das ist gar nicht so selten, aber die Abhängigkeit von der Firma ist oft sehr groß, so dass die Promotion tatsächlich sehr lange dauern kann. Außerdem ist die Frage ob sie dann noch so Wissenschaftsnah wird, wie man sich das vielleicht wünscht.
Ich habe in der Forschungsabteilung einer bekannten Firma mein Fachpraktikum gemacht und da wurde mir tatsächlich von einigen Doktoranden erzählt, dass sie aufgrund des Tagesgeschäftes eher weniger dazu kommen, an der Doktorarbeit zu arbeiten, leider. Wenn ich promovieren würde, würde ich es wahrscheinlich auch eher in der Universität machen.

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Beitrag von rangarig » Di, 03. Sep. 13, 10:21

Nur so als Information:
Ich promoviere aktuell in der Industrie. Die Zeit ist dabei auf 3 Jahre angesetzt, was verglichen mit der Universität relativ schnell ist. Realistisch ist aber 3,5-4 Jahre, da in der Industrie doch oft Unwegbarkeiten anderer Art hinzu kommen.
Wenn du in der Firma bist, werden oft Kontakte zu den Universitäten genutzt, um einen geeigneten Professor zu finden. Die Note spielt dabei nicht unbedingt eine zentrale Rolle, sollte aber auch nicht völlig unterschätzt werden.
In der Industrie ist es wichtig vertraglich zu klären welchen Arbeitsanteil die Promotion und welchen Anteil die Projektarbeit einnimmt. Idealerweise decken sich Projekt- und Promotionsthema - da hatte ich Glück!
In vielen Firmen gibt es keine deutliche Regelung, das führt meist zu einem Ausdehnen der Zeit....

BG

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Beitrag von HisDudeness » Di, 03. Sep. 13, 10:41

Stephan hat geschrieben:Also ich glaube nicht, dass wenn ein Prof. Dich wirklich haben will, es an der Note scheitern wird. "In der Regel" lässt grüßen.
noise hat geschrieben:Wenn dein Prof. meint das du gut zum Thema und Team passt, dann ist die Note nicht so vordergründig. Du musst vor allem Lust drauf haben.
Ich fürchte, dass ich den Aussagen widersprechen muss. Die Betreuungszusage eines Profs ist notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für eine Promotion. Über die Zulassung zur Promotion entscheidet der Promotionsausschuss und mir ist zumindest ein Fall bekannt, in dem die Zulassung wegen der Note (2,6) verweigert wurde. Und das, obwohl es einen betreuungswilligen Prof gab, der sich auch stark für den Kandidaten eingesetzt hat. Angeblich ist die TUHH sehr auf die gute Note fixiert, andere Unis sollen da großzügiger mit Ausnahmen sein, allerdings kann ich das nur vom Hörensagen weitergeben.
Eine definitive Antwort kannst du auf die Frage wohl nur bekommen, wenn du einen Zulassungsantrag an den Promotionsaussschuss stellst.

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Beitrag von Formelsammler » Di, 03. Sep. 13, 11:50

Herzlichen Dank für die Antworten. Nun habe ich ein deutlicheres Bild.
Ich werde versuchen, das Beste aus meinen kommenden zwei Klausuren zu machen (in weniger als zwei Wochen), und mal sehen, was daraus wird ...

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Beitrag von Dauergast » Fr, 06. Sep. 13, 21:16

Die entscheidende Frage hat noch keiner gestellt, deshalb mache ich es:
Ist denn eine Doktoranden-Tätigkeit überhaupt das richtige für dich?!

Ich will es mal so sagen: Selbst wenn du mit "gut" oder "sehr gut" abschließt, kann eine Doktoranden-Tätigkeit das "falsche" für dich sein. Da du jetzt aber auch noch Probleme mit dem Master hast, frage ich mich ernsthaft, ob es das "richtige" für dich ist, das nächste Großprojekt anzugehen.

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