Ach wie schön, schon wieder ein Mecker-Thread ... dabei frage ich mich manchmal, was (und ob) einige Leute eigentlich denken, wenn sie hier gewisse Aussagen in die Runde werfen.
Zunächst einmal finde ich solch hoch wissenschaftliche Folgerungen, dass beispielsweise die Lehre schlecht sei, wenn die Durchfallquoten hoch liegen, für durchaus spekulativ. Und im Übrigen ist es auch interessant, dass hier der Fehler vergleichsweise selten bei sich selbst gesucht wird.
Dann wieder das spezifische Rumnörgeln an bestimmten Vorlesungen (hier z.B. LA I bei Herrn Mackens). Da wird sich beklagt, dass es nichts bringen würde, das Buch vorher zu lesen und die Vorlesung nichts vermitteln würde. Es gibt immer Vorlesungen, die einem nicht gefallen oder die einem persönlich nichts bringen. Das ist schade und bedauerlich, aber es ist völlig sinnlos, wenn jetzt hier ausgetauscht wird, wer welche Vorlesungen schlecht oder toll findet. Geht doch lieber zu den zuständigen Stellen (Qualitätssicherung Lehre, Asta oder den Profs direkt) und diskutiert (konstruktiv - einige sollten nochmal nachschlagen, was genau das bedeutet), wie man Lehre bewerten, evaluieren und verbessern kann. Es gibt einige schlechte Vorlesungen - im Übrigen auch an anderen Hochschulen -, aber die meisten Professoren machen das nicht mit Absicht. Mal dran gedacht? Gleichzeitig sollten einige Leute sich aber auch überlegen, wie sie selbst ihre Lernstrategie verbessern können - vielleicht hat diese ja auch in dem einen oder anderen Fall etwas mit dem Klausurergebnis zu tun - auch wenn es natürlich durchaus einige weniger studentenfreundliche Prüfungen gibt. Aber das ist noch ein neues Kapitel.
Solange hier aber nur - im Blick auf die Gesamtsicht - bedingt relevante Einzelmeinungen kundgetan werden, hilft das kaum. Einer mag es eben, wenn Vektoren durch Türen reinkommen, andere mögen das nicht. Einige lieben Vorlesungen, die andere theoretisch und langweilig finden. Und so weiter und so fort. Auf jeden halte ich hier, wie einer meiner Vorschreiber, die Hypothese für völlig aus der Luft gegriffen, dass hohe Durchfallquoten durch eine schlechte Vorlesung begründet seien. Wenn natürlich jemand das Gegenteil belegen kann, bitte ...
In diesem Zusammenhang finde ich es auch sehr gewagt, eine Vorlesung (mit mehreren hundert Hörern) und die zugehörigen Übungen (mit ~30 Teilnehmern) mit Privatstunden zu vergleichen (s.o.).
Und solche Kommentare wie die "Kaffee trinkenden WiMis" oder die amüsante Utopie, in der alle am Ende eine 1,0 schreiben, haben in einer ernsthaften Diskussion definitiv nichts zu suchen.
Am nervigsten ist dann aber, dass aus der Existenz von Skripten der Anspruch abgeleitet wird, dass diese allumfassend, fehlerfrei und perfekt lerngerecht - für jeden einzelnen Studenten natürlich - sein müssen. Zum einen sollte an sich klar sein, dass das irgendwie realitätsfern ist und darüber hinaus auch völlig fehl am Platze - das käme einer Neuerfindung des Rades doch sehr nahe, denn zu fast allen Themen gibt es ja nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weitere Quellen. Gute Vorlesungsunterlagen kann man vielleicht erwarten, aber man sollte auch gewillt sein, sich anderweitig nach weiterführenden Erklärungen etc. umzuschauen. Geht ihr später dann auch immer zum Chef hin und bittet ihn, für euch bitte alle relevanten Dinge für eure aktuelle Beschäftigung auszuarbeiten?
Zu guter letzt finde es dann doch fast unverschämt zu fordern und zu erwarten, dass man von den Professoren motiviert wird, zu Vorlesungen zu kommen. Sofern ihr freiwillig studiert, solltet ihr euch selbst motivieren können (zur Vorlesung zu gehen oder optional zu Hause zu bleiben und eigenständig zu lernen). Auch wenn einige Vorlesungen und Prüfungen sicher demotivierend sein können, muss man sich dann mal zusammenreißen und weiterarbeiten und nicht immer gleich losjammern (dies schließt sachliche Diskussionen und den Wunsch nach Verbesserung der Lehre *nicht* mit ein - sowas sollte natürlich diskutiert werden!).
In jedem Fall kann ich es nicht mehr hören, dass ständig behauptet wird, an der TUHH sei so viel ganz, ganz schlecht, was selbstredend überall anders viel, viel besser ist. Wisst ihr es denn noch nicht? Woanders ist es immer besser und an der eigenen Situation sind auch nur die anderen Schuld.