Rede Steve Jobs's an der Standford Universität

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M.Pole
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Re: Delirium et disperatio de studio

Beitrag von M.Pole » Di, 07. Feb. 12, 18:53

HomoSapiensNavalis hat geschrieben: Kern der Aussage: "Der Weg ist das Ziel", gilt für mich hier nicht sondern eher "Das Ziel ist sehr weit entfernt und der Weg ist ein Hindernis das es zu überwinden gilt". Wenn jemand irgendeinen konstruktiven Vorschlag hat wie man diese äusserst schlechte Einstellung ändern kann, so möge er oder sie sprechen.

Es ist einfach zum Kotzen :-) Ach Steve... Frieden seiner Seele.
Lass dich nicht unterkriegen, klemm dich da rein und dann wird das. Der Anfang meines Studiums (die ersten 4 Semester) habe ich auch nur mit Ach und Krach bestanden, weil ich in meiner Ausbildung und beim Bund soviel vergessen habe. Ich dachte auch ans aufhören und habe mein Vordiplom mit einem dreier Schnitt abgeschlossen. Im Hauptstudium wurde es dann deutlich besser.

Nach den ersten harten Semestern bist du trainierter was das lernen angeht und dann schaffst du das Studium auch.

NetFalcon hat geschrieben: 3. Vier gewinnt, besonders am bei Hassfächern und vielleicht am Anfang öfter. Am Anfang der Uni müssen ein paar Grundlagen gelegt werden, da musst du durch. Oft wird es danach interessanter und abstrakte Themen werden plötzlich in einem Kontext gebraucht und dann erst merkt und versteht man: Ah ok! Dafür braucht man das. Nicht nur das manche Themen interessanter werden, sie werden oft dadurch auch einfacher.

Die Vier gewinnt auch aus einem anderen Grund. Hier sind Menschen die dir etwas erklären über ein bestimmtes Fachgebiet. Je länger du hier bleibst desto mehr wirst auch du über dieses Fachgebiet wissen und damit deinem Traum etwas näher kommen. Die wahre Bedeutung von: "ich studier für mich" ist nämlich nicht: ich muss jetzt hier einen Abschluss mit note x,y machen um dann den Traumjob zu bekommen, sondern, je länger man mich auf dieser Uni "lässt" desto mehr lerne ich über den Fachbereich in dem ich arbeiten möchte. Umso größer sind die Chancen auch in dem Bereich zu arbeiten. Jedes einzelne Semester, jeder Kurs, erhöht diese Chance.
Netfalcon ich stimme Dir bei allen anderen Punkten zu, aber ein verlängertes Studium führt nicht unbedingt schneller zu einen Job. Jemand, der für ein Studium ein oder 2 Semester länger braucht und passable Noten hat (2-3) hat bessere Chancen als jemand, der deutlich länger studiert. Die Noten mögen dann zwar im einser Bereich liegen, aber das relativiert sich dann auch wieder zur Studiendauer.

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Deep Blue Sea
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Beitrag von Deep Blue Sea » Di, 07. Feb. 12, 19:48

Da ich vermute dich zu kennen, und da wir das Thema schon öfters hatten...

JUNGE, WENN NICHT DU, WER DANN SONST??!!

Ich kenne kaum fertige und fast fertige Bachelors, die mehr Ahnung von Schiffen haben, als du schon vor dem Antreten dieses Studiums hattest!

Und wenn du jetzt wegen beschiessener ET aufgibst, Junge!... Die hast du doch heute geschrieben, oder? Kommt dieser Beitrag deswegen? Diggah, dann komme ich und haue dir persönlich in die Fresse!!!

Und das selbe kannst du, übrigens, auch bei mir tun. Totgegalaubten leben länger.

P.S.: Und wegen der ganzen Leute, die ohne Sinn und Zweck vor sich hin studieren und erstaunlicherweise sogar fertig werden (siehe Studierendenstatistik und Anzahl der Studenten im 16+ Semester eines jeden Diplomstudiengangs), lies einfach meine Signatur unter diesem Beitrag.
Ignoranti quem portum petat nullus suus ventus est.
Seneca, "Epistulae morales ad Lucilium", VIII, LXXI, 3

NetFalcon
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Re: Delirium et disperatio de studio

Beitrag von NetFalcon » Di, 07. Feb. 12, 19:57

M.Pole hat geschrieben: Netfalcon ich stimme Dir bei allen anderen Punkten zu, aber ein verlängertes Studium führt nicht unbedingt schneller zu einen Job. Jemand, der für ein Studium ein oder 2 Semester länger braucht und passable Noten hat (2-3) hat bessere Chancen als jemand, der deutlich länger studiert. Die Noten mögen dann zwar im einser Bereich liegen, aber das relativiert sich dann auch wieder zur Studiendauer.
Ja das sehe ich auch so. Ich wollte damit sagen, dass man am Anfang festhalten sollte um etwas zu Lernen. (5 Semester Kurse belegt zu haben fürs Leben natürlich toller ist als nach einem Semster das Handtuch zu schmeißen). Wenn man natürlich 20 Semester hat und noch kein Ende in Sicht ist, stellt sich die Frage was für einen Stellenwert das Studium für einen hat. Selbst wenn man das bewusst für super Noten macht, kann ich mir vorstellen das man bei der Jobsuche schon erklären muss: Warum war es dir so wichtig in allen Bereichen top zu sein?

Henri Band oder auch dieser Link reden dabei ganz offen von Angst vor dem Abschluss. (genauer Angst vor: dem Examen, dem Berufsleben oder dem Ende des Studienlebens).

Kurz gesagt: Am Anfang kleben, am Ende loslassen können ;)

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Beitrag von HomoSapiensNavalis » Di, 07. Feb. 12, 20:54

Vielen Dank an Euch alle für die ermutigenden Worte, ich bin zu tiefst gerührt, Schnüff ;(

Nein jetzt im ernst, ich hätte nicht so viel aufbauende Beiträge erwartet, danke sehr. Das hat echt gut getan. Die ET Klausur ist jetzt auch vorbei, es geht mir auch wieder etwas besser. Ich habe den Beitrag gepostet nach zwei Tagen und Nächten, wo ich versucht habe die komplexe Stromrechung zu verstehen und es halt immer noch nicht kapiert hab. (Die ETler unter Euch werden jetzt sicher den Kopf schütteln). Das fand ich halt einfach frustrierend und deswegen der Ausbruch.
Aufgeben kommt nicht in Frage, davon habe ich auch kein Wort gesagt, ich werde so lange weitermachen wie es geht. Die müssen mich von hier auf dem Boden schleifend nach draussen ziehen. Oder ich kette mich an einer Säule in der Mensa an.

Ich sehe, ich bin nicht alleine mit diesem Problem und zu wissen, dass es unter Euch Leute gibt, die etwas ähnliches durchlebt haben macht mir Hoffnung. Ihr seid grossartig! Danke, danke, danke!

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Beitrag von M.Pole » Mi, 08. Feb. 12, 09:36

HomoSapiensNavalis hat geschrieben:Ich habe den Beitrag gepostet nach zwei Tagen und Nächten, wo ich versucht habe die komplexe Stromrechung zu verstehen und es halt immer noch nicht kapiert hab. (Die ETler unter Euch werden jetzt sicher den Kopf schütteln). Das fand ich halt einfach frustrierend und deswegen der Ausbruch.
Ich bin ETler und habe vor eine Ausbildung zum Elektroniker gemacht. Als komplexe Berechnungen in der Vorlesung drankamen konnte ich mich auch nicht damit anfreunden und habe versucht die Aufgaben mit meinem Ausbildungswissen zu berechnen. Das ging irgendwann in die Hose, als der Rechenaufwand ohne komplexe Zahlen nicht mehr zu bewältigen war. Nach lesen vieler Quellen und viel grübeln hatte ich das System aber doch irgendwann kapiert. Ich glaube ich habe auch 2 Versuche für die Grundlagen Klausur gebraucht. Die komplexen Zahlen werden nicht das letzte Problem sein, was du löst.

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Beitrag von Klattsuj » Mi, 08. Feb. 12, 11:39

Ging mir auch so,
nie Mathe LK gehabt oder sonst irgendwie viel Interesse in der Erforschung der theoretischen mathematischen Weiten gehabt. Dazu noch ganz schlechter Start (war kaum da im 1ten Semester), viel gearbeitet weil das viel motivierender war als die Uni. Und habe auch nicht mit Anderen lernen wollen weil die alle viel weiter waren.. .

Ich habe mich ganz doll auf die ganzen Übungen konzentriert, Mathe nachher nur noch selbst via Skript und Übungen gepaukt und ganz wichtig: Fragen unbedingt klären, da musst du dich aufraffen und lass dich nicht gleich abspeisen sondern frag ob sie es dir anhand von diesen (von dir gegeben) Beispielen erklären weil du nunmal nicht theoretiker bist! Lerne bei Mathe am besten auch die langen Wege um auf die Lösungen zu kommen, das gibt Sicherheit und dann die raffinierten Tricks.

Versuch dich durch zu beißen, gibt viele denen es ähnlich geht. Jetzt im Hauptstudium ist es wesentlich besser, die Grundlagen hat man sich mühsam reingezimmert und nun beginnt das Schöne.

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