Deepwater Horizon vs Tschernobyl

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Tierra
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Beitrag von Tierra » Fr, 14. Mai. 10, 19:49

tony hat geschrieben:
dori hat geschrieben:Ich möcht mir gar nicht vorstellen,
was mit hamburg passiert, fals krümmel hochgeht.
:?:
Da ist doch ne lecke Bohrinsel sicherer :)
Als ob ein mit Wasser moderiertes Atomkraftwerk hochgehen könnte. Ich finds immer wieder erstaunlich das Tschernobyl, ausgestattet mit einem Graphit moderiertem Reaktor, mit den hiesigen verglichen wird.

Alle in Deutschland verwendeten Atomreaktoren können nicht hochgehen, da es alle entweder Leicht- oder Schwerwasserreaktoren sind.

Das einzig ärgerliche was passieren könnte wäre irgendein Strahlungslek. Alles andere ist panikmache.
Klar, da ja jedes AKW mit diversen Flugabwehrbatterien und schwer bewaffneten Sicherheitspersonal ausgestattet ist, so dass es absolut undenkbar ist, dass betriebsfremdes Personal überhaupt auf das Gelände kommt.
Bild
Wenn die so einfach reinkommen, dann möchte ich nicht wissen, was passiert, wenn da ein fanatisch motiviertes Selbstmordkommando mit Sprengstoff reinstürmt. Bevor irgendwelche Spezialeinheiten vor Ort sind, haben die doch den Reaktor längst in die Luft gejagt.
Und allen die das für vollkommen undenkbar halten, sei gesagt, man hielt es auch mal für vollkommen undenkbar, dass Terroristen Flugzeuge entführen und absichtlich in Hochhäuser steuern.

Lufthansa 13
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Beitrag von Lufthansa 13 » Fr, 14. Mai. 10, 20:43

Sicher kann so ein Kraftwerk wie Krümmel oder so theoretisch "hochgehen" (hochgehen natürlich nicht im Sinne von Explodieren) und sicher würden da auch paar Leute bei sterben. Nur man muss jetzt nicht so tun, als wäre das die Mega-Katastrophe und die ganze Welt würde untergehen. Bei Tschernobyl sind damals glaube ich ca. 30 Leute gestorben. Sicherlich nicht schön, aber beim jedem Flugzeugcrash sterben mehr und da fordert auch niemand, die Luftfahrt einzustellen.
Natürlich gab es im Nachhinein jede Menge mehr Todesopfer, das aber nur, weil man nicht evakuiert hat, sondern sogar noch 200.000 Leute (überwiegend ohne jeden Schutz) zum "Aufräumen" in das verstrahlte Gebiet geschickt hat. Das hätte man hierzulande anders gemacht und heute würde man es überall auf der Welt anders machen, so dass es bei den 30 Toten bleiben würde. Und wenn ich einen Terroranschlag mache, flieg ich nicht in ein Kraftwerk, sondern in ein vollbesetztes Fussballstadion. Dann hab ich mehr auf einen Schlag mehr Todesopfer als Tschernobyl mit allen Langzeitopfern jemals haben wird. Also besteht da auch überhaupt keine Notwenigkeit, die Kraftwerke jetzt mega doll zu bewachen oder zu schützen.

da_seeb
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Beitrag von da_seeb » Fr, 14. Mai. 10, 21:49

Lufthansa 13 hat geschrieben:Sicher kann so ein Kraftwerk wie Krümmel oder so theoretisch "hochgehen" (hochgehen natürlich nicht im Sinne von Explodieren) und sicher würden da auch paar Leute bei sterben. Nur man muss jetzt nicht so tun, als wäre das die Mega-Katastrophe und die ganze Welt würde untergehen. Bei Tschernobyl sind damals glaube ich ca. 30 Leute gestorben. Sicherlich nicht schön, aber beim jedem Flugzeugcrash sterben mehr und da fordert auch niemand, die Luftfahrt einzustellen.
Joa.. und nebenbei wird Hamburg mind. die nächsten 50 Jahre zur Geisterstadt und Sperrgebiet...

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Tierra
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Beitrag von Tierra » Fr, 14. Mai. 10, 23:11

Womit ich einen der größten Häfen in Deutschland lahm lege und entsprechend die Wirtschaft platt mache.
Ca. 30 Tote konnte man direkt dem Kraftwerksunfall zuordnen. Wieviele indirekt davon betroffen waren, lässt sich nicht mehr rekonstruieren, aber ich kenne kein Beispiel, bei der die Vogel-Strauß-Taktik funktioniert hätte.
Prypjat hatte ca. 50.000 Einwohner. Hamburg mit Vororten ca. 2,1 Mio. so weit ich weiß. Von Krümmel bis in die Hamburger Innenstadt sind es gerade mal 30 km, von Brunsbüttel ca. 70 km. Bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 15 km/h und einer vorherrschenden West-Ost-Strömung hast du den ganzen schönen Fallout in nicht mal fünf Stunden in der Stadt. Und in der Zeit willst du über zwei Millionen Menschen evakuieren?

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Beitrag von ah2004 » Fr, 14. Mai. 10, 23:33

das keine technik absolut sicher ist stimmt schon, aber ich hoffe doch, dass dieser unfall auch einigen menschen zeigt, dass man mit dem öl sehr große schäden anrichten kann.

beim kernkraftwerk muss jeder pups gemeldet werden der quer sitzt und durch die landespresse geht ein aufschrei. bei ölanlagen suppen täglich beachtliche mengen durch undichte stellen und keinen juckts. und erst wenn son teil mal zerplatzt kommt die öffentlichkeit aber findest es immer noch nciht so schlimm wie nen akw das defekt ist. da haben die medien ja quasi ganze arbeit geleistet den leuten ein fieses bild von akw's einzuimpfen.

aber wie immer gilt: so lange jemand dick gewinn machen kann wirds auch weitergehen ;)
-----postings +1-----

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Beitrag von vturus » Sa, 15. Mai. 10, 10:44

...

West-Ost-Strömung

...

haaaahaaaaaaaa

Genau das hatte ich von all den Ökos und Anti-Atom vermutet --

DUMMHEIT

Einfach Parolen aufgreifen ohne zu überlegen, was dahinter überhaupt steckt!

Und jetzt erkläre mir bitte was die OST-WEST-SÜD-NORD-Strömung ist?

Hört doch auf die Dummköpfe anzumachen. Wir sollen einfach unser Ding durchziehen und die hinten links liegen lassen!

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Beitrag von pcElvis » Sa, 15. Mai. 10, 10:57

meine damen und herren, sie sahen: "unqualifizierte kommentare von vturus", folge 748

:roll:
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Beitrag von sil » Sa, 15. Mai. 10, 10:58

Ich bin ja nun auch kein Linguistiker - ja gar fast Fremsprachler - aber ich kann dem Begriff "West-Ost-Strömung" durchaus einen Sinn abgewinnen: Nämlich dass damit eine Strömung von West nach Ost gemeint ist, also Westwind. Das passt dann auch zur Rechnung mit den fünf Stunden Evakuierungszeit, also einem Unglück in Brunsbüttel.

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Beitrag von tony » Sa, 15. Mai. 10, 11:30

Tierra hat geschrieben:
tony hat geschrieben:
dori hat geschrieben:Ich möcht mir gar nicht vorstellen,
was mit hamburg passiert, fals krümmel hochgeht.
:?:
Da ist doch ne lecke Bohrinsel sicherer :)
Als ob ein mit Wasser moderiertes Atomkraftwerk hochgehen könnte. Ich finds immer wieder erstaunlich das Tschernobyl, ausgestattet mit einem Graphit moderiertem Reaktor, mit den hiesigen verglichen wird.

Alle in Deutschland verwendeten Atomreaktoren können nicht hochgehen, da es alle entweder Leicht- oder Schwerwasserreaktoren sind.

Das einzig ärgerliche was passieren könnte wäre irgendein Strahlungslek. Alles andere ist panikmache.
Klar, da ja jedes AKW mit diversen Flugabwehrbatterien und schwer bewaffneten Sicherheitspersonal ausgestattet ist, so dass es absolut undenkbar ist, dass betriebsfremdes Personal überhaupt auf das Gelände kommt.
Bild
Wenn die so einfach reinkommen, dann möchte ich nicht wissen, was passiert, wenn da ein fanatisch motiviertes Selbstmordkommando mit Sprengstoff reinstürmt. Bevor irgendwelche Spezialeinheiten vor Ort sind, haben die doch den Reaktor längst in die Luft gejagt.
Und allen die das für vollkommen undenkbar halten, sei gesagt, man hielt es auch mal für vollkommen undenkbar, dass Terroristen Flugzeuge entführen und absichtlich in Hochhäuser steuern.
Jaja mann kann einem auch solange die Worte im Mund herumdrehen bis es für einen selber passt.

Natürlich kann man so ziemlich alles mit genügend Sprengstoff in die Luft jagen, schon klar. Ich wollte allerdings auf die oft geschürte Angst einer Kernschmelze wie in Tschernobyl in einem deutschen Atomkraftwerk hinaus.

In Tschernobyl war von anfang an klar das eine Kernschmelze wie sie dann auch eingetreten ist, theoretisch möglich sei. Durch nichtbeachten der Sicherheitsbestimmungen ist es dann ja auch dazu gekommen. Dies ist in Kraftwerken mit Reaktortypen wie sie in Deutschland (und inzwischen fast auf der ganzen Welt) verwendet werden aber nicht mehr möglich. (Durch die deaktivierung des Moderators bei zunehmender Leistung.) Wer da anderer Meinung ist kann ja mal erläutern warum, ich bin da durchaus für Naturwissenschaftlich begründetes offen.

Ich finde es einfach erschreckend, dass es bei dem Thema Atomkraft und Energieversorgung immerwieder zu regelrecht fundamental religiös anmutennden Diskussionen kommt. Mit meinem Kommentar wollte ich einfach mal klarstellen, dass das oft hervorgebrachte Argument der Kernschmelze (oder des "hochgehens") so einfach nicht stimmt. Los, steinigt mich.

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