Kernkraft-Kette

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ah2004
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Beitrag von ah2004 » Mo, 26. Apr. 10, 22:50

allein der glaube, dass menschenketten etwas gegen die macht des geldes machen kann....lächerlich

und wenn die leute nen windrad wollen, dann frag ich als hersteller doch auch bloß noch wie groß und welche farbe. egal ob ich das selbst toll finde oder nicht :)

bei dem thema sollte man weniger herzblut reinstecken, hab ich früher auch anders gesehen. aber son öko in seinem sparmobil auf der straße wegdrängeln und ausbremsen macht trotzdem spaß ;)
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ALF
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Beitrag von ALF » Mo, 26. Apr. 10, 23:21

M_arkus hat geschrieben:Man hat zudem mit den Atomkraftwerken auch die Möglichkeit Lastspitzen auszugleichen, bzw. die Kraftwerke flexibel zu fahren und so an die variable Stromerzeugung mit Wind und Sonne anzupassen.
Ich lass mal meine Meinung außen vor und will auch die ganzen anderen teils sehr verqueren Behauptung hier im Thread unkommentiert lassen, aber das stimmt nun mal leider überhaupt nicht -konventionelle Kernkraftwerke gehören mit zu dem trägsten, was man im deutschen Stromnetz so findet...

M_arkus
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Beitrag von M_arkus » Mo, 26. Apr. 10, 23:41

Träge sind sie schon, aber wenn ein AKW erst einmal läuft, dann lässt sich die Leistung sehr schnell regeln. Fraglich bleibt hierbei in welchem Ausmaß dieses getan werden kann, so dass die Belastung der Komponenten, z.B. des RDB, in einem gewissen Rahmen bleibt. Ein anderer Aspekt ist die Wirtschaftlichkeit. Es ist deutlich wirtschaftlicher für die Unternehmen die Atomkraftwerke durchgehend laufen zu lassen als Lastunterschiede auszugleichen.

Zur Zeit werden Lastspitzen sicherlich nicht mit koventionellen Kraftwerken geregelt, allerdings wäre dieses eine durchaus mögliche Alternative.
Ich lass mal meine Meinung außen vor und will auch die ganzen anderen teils sehr verqueren Behauptung hier im Thread unkommentiert lassen, aber das stimmt nun mal leider überhaupt nicht -konventionelle Kernkraftwerke gehören mit zu dem trägsten, was man im deutschen Stromnetz so findet...

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Beitrag von benutzer » Mo, 26. Apr. 10, 23:59

Die eigentlichen Lastspitzen werden z.B. mit Speicherkraftwerken ausgeglichen, aber nie mit Kernkraftwerken. Was du meinst ist die Mittellast, also der unterschiedliche Strombedarf im Tagesverlauf. Da sind Kernkraftwerke grade noch schnell genug für, wobei das aber wohl nicht gut für's Kraftwerk ist, wenn man es zu weit drosselt.
Weil sich die Gesamtleistung der Windkraft im Verbundnetz aber nur sehr langsam ändert, ersetzt die Windenergie im Moment in der Tat Grundlastkraftwerke. Zum Ausgleichen der langsamen Schwankungen würde man eher Mittellastkraftwerke brauchen.. Windenergie ist ja aber nicht die einzige erneuerbare Energie.
M_arkus hat geschrieben:Das Problem mit der Endlagerung bleibt auch nach einer möglichen Abschaltung der Atomkraftwerke bestehen. Nur weil man die Kraftwerke abschaltet verschwindet der bisherige Müll nicht :-) Das ist einfach ein Problem, welches bestehen bleibt und somit nicht wirklich als Argument besteht.
Da stimme ich zu, möchte lediglich auf die hohen versteckten Kosten aufmerksam machen. Außerdem bräuchte man irgendwann natürlich auch wieder mehr Endlagerstätten, und dann gibt es doch wieder neue Kosten.

Gibt's hier nicht irgendwo Energietechniker?

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Tierra
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Beitrag von Tierra » Di, 27. Apr. 10, 11:20

Lustig finde ich, dass hier noch niemand mal danach geguckt hat, wo denn der Atomstrom herkommt. Ich meine jetzt nicht aus dem Kraftwerk, sondern den Brennstoff. Uran ist nicht endlos verfügbar. Es gibt einen interessanten Bericht des Bundestages (http://www.bundestag.de/dokumente/analy ... hweite.pdf). Seite 10 ist besonders interessant. Zum derzeitgen Marktpreis reichen die Uranvorräte 25 Jahre. Mit nicht genau bezifferten steigenden Preisen wohl 166 Jahre, bei dazukommenden Kraftwerken im Ausland, wohl auch weniger. Atimkraft mag jetzt billig sein, aber wenn wir nicht jetzt anfangen die Energieerzeugung umzustellen, stehen wir in absehbarer Zeit ziemlich doof dar, weil Energie dann einfach exorbitant teuer wird, denn fossile Energieträger werden wohl nicht billiger, sondern eher deutlich teurer werden.

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Deep Blue Sea
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Beitrag von Deep Blue Sea » Mi, 28. Apr. 10, 00:14

Findest du nicht, dass 25 Jahre genug ist um auf den endgültigen Durchbruch der Kerfusionsenergie hochzupockern? Ein Erfolg beim Technologiedemonstrator ITER könnte das Energieproblem global und radikal lösen.

Hast du funktionierende Fusionsenergie, hast du nicht nur Chance auf atom, kohle und sonstwas für Kraftwerke zu verzichten, sondern bekommst dazu den Schlüssel für die massenhafte mobile Anwendung der Wasserstofftechnologie. Die Fusionsenergie kann in riesenmengen in die Hydrolyse gesteckt werden und du kriegst dabei Wasserstof für die Brennstoffzellen der Autos bzw für die Hochleistungsturbinen der Flugzeuge usw. Wenn dies mit der weiteren Forschung an den Brennstoffzellen verbunden wäre, könntest du in einer weiteren Perspektive auch die Schiffahrt auf den Wasserstoff umstellen, also nochmal 90% internationalen Handels sauber machen. Allerdings, alles in einem ist es die Sache von nicht weniger als 50 Jahren (optimistisch). Und letztendlich würde das alles nur mit der vorangehenden Bändigung der Fusion funktionieren, weil sonst verbrennst du weiterhin die Kohle und spaltest Uran um an genügende Menge Wasserstoff zu kommen...

P.S. Wozu schreibe ich das?
Egal wie viel Gramm CO2-Emission dein Auto ausstößt und auch egal wie sparsam deine Lampen zuhause sind bzw. wie wenig standby und wieviel wärmedämmung es in deinem Haus gibt. Am Ende, wenn du (ich meine die ganze Zeit nicht dich speziell, sondern allegemein) als Hippi oder Öko deinen Studium gescheit abschließt und z.B. die "Hellreaktion" der Photosynthese mit der Wasserstoffionenproduktion synthetisch nachahmen kannst, dann hast du für die Natur 1000 Mal mehr getan, als 1000 Menschenketten aus irgendwelchen dummen Menschen, die selber nicht wissen WAS sie EXAKT wollen... Ganz abgesehen davon, dass ein Nobel dafür garantiert ist...

P.S.2 Für die, die durch schrumpfende Uranvorräte besorgt sind, empfehle ich bei Wikipedia Thorium-232 zu googeln. Was fällt euch beim Kapitel "Vorkommen" auf? :-D Deutschland ist ein von nicht einmal handvoll Länder, die überhaupt je mit Thorium gearbeitet hat => ein gewisses Know-How ist vorhanden...
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Beitrag von Harry » Mi, 28. Apr. 10, 12:23

Deep Blue Sea hat geschrieben:Findest du nicht, dass 25 Jahre genug ist um auf den endgültigen Durchbruch der Kerfusionsenergie hochzupockern?
Kennst Du die Kernfusionskonstante? Sie hat einen Wert von 30 Jahren. "In 30 Jahren ist Kernfusion nutzbar" - und das schon seit den 60er Jahren... :(

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Beitrag von erzählpferd » Mi, 28. Apr. 10, 13:01

Harry hat geschrieben:Kennst Du die Kernfusionskonstante? Sie hat einen Wert von 30 Jahren. "In 30 Jahren ist Kernfusion nutzbar" - und das schon seit den 60er Jahren... :(
Das GNU/Hurd der Energieerzeugung :)
in den adern des holzes sehe ich gesichter

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Beitrag von Deep Blue Sea » Mi, 28. Apr. 10, 15:22

Harry hat geschrieben: Kennst Du die Kernfusionskonstante? Sie hat einen Wert von 30 Jahren. "In 30 Jahren ist Kernfusion nutzbar" - und das schon seit den 60er Jahren... :(
Ist immernoch besser, als auf Teufel komm raus etwas anzuschmeissen, was von wirkungsgraden teilweise genauso ausgereizt ist wie ein Verbrennungsmotor, zum Beispiel.

Die, die jetzt für den Atomausstieg sind. Haben die je geschaut wogegen die Windkraftanlagenhersteller mittlerweile zu kämpfen haben? Oder wie groß die Fortschritte bei den Solarzellenherstellern in den letzten Jahren waren? Und schon mal nahgeschaut wie viele lokale Klagen es wegen der Windräder gibt, weil die irgendjemandem (unter anderen auch den naturschützenden Ökos) stören dort, wo die sehen... Proteste gibt es mittlerweile gegen so ziemlich jede Energiegewinnungsform, die es gibt. Kohle => CO2, Atom => Atomabfall, Wind => Lärm und hässlich, Offshore wind => arme Fische und Sevögel, Unterwasserturbinen => Arme Fische, Staudamm => Arme Natur, Relief änderung, und 10000000003423 Jahre Alte Siedlungen, die geflutet werden usw und so fort.

Jemand hat hier den Anspruch den "Naturschützern" jemals recht zu tun?

P.S: Die einzige naturfreundliche und nachhaltige Energiegewinnungsmetode ist es Dummköpfe zu verbrennen. Die Dummköpfe, sind ja bekannterweise ein nachwachsender Rohstoff und sind zu jedem Zeitpunkt reichlich verfügbar...
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Beitrag von ah2004 » Mi, 28. Apr. 10, 19:11

reichen die Uranvorräte 25 Jahre
und so eine aussage von einem ing unterstützt. das ist schon krass :)

eventuell solltest du dich mehr mit der technik beschäftigen und mal schauen was denn überhaupt zB ein "schneller brüter" ist. (klar, in deutschlnad wurde das thema auf eis gelegt...andere länder sehen das zum glück anders...naja, glück für deren wirtschaft)

und auch bei uran werden die kalkulationen wie beim öl angenommen: welche vorkommen lohnen sich aktuell. aber nicht wie viel gibt es denn wirklich noch ;)
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